Von der Bürgerschule zur Städt. Gemeinschaftsgrundschule

Eckdaten zur Geschichte der Altstadtschule in Gütersloh

Schule ist und war immer auch ein Abbild der jeweiligen Gesellschaft und Kultur, welche vielen Einflüssen unterliegen und sich dadurch  in stetem Wandel befinden. Diese Prozesse verlaufen mal langsam, mal akzentuierter.   Politische und gesellschaftliche Ereignisse und Einflüsse wirken sich natürlich auch stark auf die Entwicklung von Schulen aus. Die folgende (unvollständige) tabellarische Auflistung von wichtigen Eckdaten versucht diesen Wandel für die Altstadtschule ein wenig nachzuzeichnen.

Am  20.4.2018 begeht die Altstadtschule ihren 150-jährigen Geburtstag, doch eigentlich sind nur 150 Jahre seit der Einweihung des jetzigen Schulgebäudes vergangen. Die Geschichte dieser Schule reicht jedoch viel weiter in die Vergangenheit zurück, nämlich wohl bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts.

1543             mögliches Datum für die Gründung einer Schule in Gütersloh:

Im diesem Jahre führte Hermann Bonnus im Auftrage des Osnabrücker Bischofs (damals evangelisch) eine Visitationsreise durch das Amt  Reckenberg durch. (Gütersloh gehörte bis zum Jahre 1565  zum Bistum Osnabrück und wurde erst dann endgültig Teil der Herrschaft Rheda.). Mit der kirchlichen Neuordnung wird wohl auch die Errichtung einer Schule verbunden gewesen sein.

 

um 1600  Schule in Gütersloh im Küsterhaus ist urkundlich belegt.

1778             Neubau in der Kirchstraße, im Garten von Meier Merklingshaus, 1819 an Bartels verkauft, heute Standesamt

 

1819             Das Goldbeckersche Haus, Kökerstr. 7, später Angenete und Wulfhorst,  heute Stadtmuseum wird  Schulhaus  (d.h. hier wird unterrichtet).

1825             Einführung der Schulpflicht (Schulzwang) für alle Kinder vom 8.-14. Lebensjahr

1832             Friedrich H. Eickhoff, von 1829 -1886 als Lehrer an der Altstadtschule und zugleich Organist  und Schwiegersohn von Carl Bertelsmann, wird Schöpfer des Liedes „Ihr Kinderlein kommet“: Er unterlegt ein Gedicht von Christoph Schmidt mit der Melodie von Johann  Adam  Peter Schulz.

1859             Ein weiteres Schulgebäude in der Kökerstraße, früher Westfälischer Hof, heute Fasan, wird errichtet; anschließend wird ein dritter Standort für die unteren Klassen in der Königsstraße gemietet.

1867/68       Neubau der Innenstadtschule am jetzigen Standort

20.4.1868    Eröffnung der Schule als  Evangelische Bürgerschule, später Altstadtschule, 6 Klassenzimmer, 1 Lehrerwohnung

1878             Erweiterung um 4 Klassenräume nach Osten

1901             Erweiterung um 4 Klassenräume nach Westen

1939-1945  Zweiter Weltkrieg: Das Schulgebäude wird dreimal von Fliegerbomben beschädigt, der Unterricht kann aber weitergehen

Ostern 1945        Die Amerikaner marschieren ein, die Altstadtschule (wie alle Schulen) wird geschlossen

25.9.1945    Die Altstadtschule nimmt den Unterricht wieder auf

1946             Abstimmung über die Schulform: Die Altstadtschule bleibt eine evangelische Volksschule

1949             Ein  Goetheabend wird veranstaltet

 

 

1953/4         Erster Versuch der Nachmittagsbetreuung, wird nach mangelnder Beteiligung nach wenigen Monaten aufgegeben

1962             Erstes Schulsportfest des Kreises Wiedenbrück

1963             8 Schuljahre + 1 freiwilliges 9. Schuljahr Das freiwillige 9. Schuljahr macht eine Fahrt zur „Zonengrenze“ und führt ein Betriebspraktikum durch.

1964             Fahrt der 9.Klassen nach Berlin

 

1968             Übergangsquote zu weiterführenden Schulen liegt bei über 60%

100 Jahr Feier

Auflösung der Volksschule, Start der Grundschule Klasse 1-4

1.8.1968      Die Altstadtschule wird eine Gemeinschaftsgrundschule, d.h. die konfessionelle Bindung wird beendet.

1974/1975  komplette Renovierung

Klassen für griechische Kinder werden eingerichtet

1978            Schulfest

1983 Herausgabe einer Festschrift zum Schulfest

1988             Projektwoche zum Thema „Wir feiern Geburtstag“ mit abschließendem Schulfest zum 120-jährigen Bestehen der Schule

1990             Gründung des Fördervereins, der 1992 aktiv mit der Unterstützung der Schule beginnt

1993             Schulfest aus Anlass des 125-jährigen Bestehens der Altstadtschule,  erneute Herausgabe einer Festschrift

1994            Einrichtung der Schülerbücherei mit Mitteln des Fördervereins

1998            Installation einer Photovoltaikanlage

2003            Englisch wird Unterrichtsfach

2005            Erstellung eines ersten Schulprogrammes

2006            Das Gebäude der Altstadtschule wird unter Denkmalschutz gestellt: Denkmalschutzliste Gütersloh Nr. A 255, eingetragen am 23. Nov. 2006

2007            Gründung  der OGS

2007/8        Die Schulbezirksgrenzen werden aufgehoben

2009            Beginn des Englischunterrichtes in der ersten Klasse

Ab 2011      Erstellung eines  Medienkonzeptes

2012            Einrichtung eines Fahrradstellplatzes

2014            Die Inklusion wird gesetzlich festgelegt

2016            Die Altstadtschule verfügt nach drei Jahren wieder über einen Rektor: Felix Heiringhoff

2017             Qualitätsanalyse (Schulinspektion)

 

Schülerzahlen

1870              550 Schüler/innen  5 Lehrer/innen   110 Schüler pro Lehrkraft

1894              In den Klassen befinden sich im Schnitt 50 Schüler/innen

1911              800 Schüler/innen  16 Lehrer/innen  50 Kinder pro Lehrkraft

1940              711 Schüler/innen 15 Lehrer/innen    47 Kinder pro Lehrkraft

1949              1344 Schüler (starker Anstieg der Schülerzahlen wegen des Zuzugs

der Vertriebenen), 49 Schüler pro Klasse, 16 Lehrer/innen

(Unterricht in einer Vormittags- und Nachmittagsschicht+

1966              357 Schüler/innen  11 Lehrer/innen 33 Kinder pro Klasse

1968              280 Schüler/innen, 9 Klassen, 25 Kinder pro Klasse

2017              210 Schüler/innen, 9 Klassen, 25 Kinder pro Klasse

Die Geschichte der Altstadtschule

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